Fensteraufbau

Fenster-Bestandteile einfach erklärt

Ein modernes Fenster ist nicht nur ein Rahmen mit Glas in der Wand. Moderne Fenster sind durch Innovation und Technik hochmoderne und zum Teil auch komplizierte Hightech-Produkte. Mit neuen Funktionen in Wärmedämmung, Schallschutz und Einbruchschutz kommen auch neue Bestandteile und Bezeichnungen hinzu. Dabei ist man als Modernisierer häufig überfragt: Was ist eine Warme Kante? Was ist mit Pilzkopfverriegelung gemeint und welches Bauteil meint mein Fensterbauer, wenn er vom Blendrahmen spricht? Wir helfen Ihnen und erklären im folgenden Artikel alle wichtigen Begriffe rund um das Fenster und seine Bestandteile.

Inhaltsverzeichnis

Der Aufbau eines Kunststofffensters
Bauteile rund um das Fenster
Fenstertypen nach Öffnungsart
Fenstertypen nach Flügelzahl
Fensterformen
Fensterprofil
Bauteile am Fensterrahmen
Bauteile am Fensterflügel
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Ein modernes Fenster hat viele einzelne Bestandteile.

Der Aufbau eines Kunststofffensters

Grundsätzlich besteht das Fenster aus einem Fensterrahmen, dem sogenannten Blendrahmen und einem Fensterflügel, welcher in den Fensterrahmen eingesetzt wird. Der Fensterrahmen wird fest in der Maueröffnung (auch Mauerlichte genannt) montiert. Der obere, horizontale Abschluss der Maueröffnung wird Sturz genannt, rechts und links befinden sich die Laibungen und den unteren Abschluss bildet die Brüstung. Weitere Bauteile, welche nicht direkt zum Fenster gehören aber eng mit ihm verbunden sind, sind beispielsweise die Fensterbretter/ Simse, Rollläden, Rollladenkasten und Panzer, aber auch Jalousien oder Raffstore.

Bauteile rund um das Fenster:

Die Maueröffnung um das Fenster wird in Sturz, Laibung und Brüstung unterteilt.

Fensterbrüstung

Die Fensterbrüstung bezeichnet den unteren Teil der Fensteröffnung. Ihre Mindesthöhe ist gesetzlich vorgeschrieben, um die Unfallgefahr durch herausfallen zu senken.

Fensterlaibung

Mit einer Laibung werden die senkrechten Schnittflächen im Mauerwerk gemeint, welche entstehen, wenn eine Öffnung für ein Fenster oder auch eine Tür im Mauerwerk geschaffen wird.

Fenster-Abdeckleisten

Für eine fachgerechte Abdeckung des Bauanschlusses von Fensterrahmen und Mauerwerk werden sogenannte Abschlussleisten benötigt. Sie verdecken die Fuge zwischen Fenster und Mauerwerk im Bauteilanschluss.

Fensteranschluss

Ein Fensteranschluss bezeichnet den Übergang zwischen Fenster zu Mauerwerk. Dieser Anschluss muss bei einer Fenstermodernisierung fachgerecht abgedichtet werden, um spätere Feuchtigkeitsschäden oder Wärmebrücken zu vermeiden.

Fensterband

Ein Fensterband wird in zweifacher Bedeutung im Fensterbau verwendet: Aus architektonischer Sicht bezeichnet ein Fensterband eine Aneinanderreihung von meist kleineren Fenster, die ein senkrecht oder waagerecht verlaufendes Band aus Fenstern bilden. Häufig wird dieses architektonische Mittel in Treppenhäusern angewendet.

Ein Fensterband kann aber auch einen speziellen Beschlag im Fensterbau bezeichnen, der die Bewegung des Fensterflügels ermöglicht.

Fensterumrandung

Fensterumrandungen sind ein Schmuckelement an der Hausfassade. Man sieht sie vor allem an älteren Gebäuden. Hier sind die Fensterumrandungen oft aus Stuck ausgeführt und betonen mit dekorativen Elementen das Fenster. In der modernen Fassadengestaltung werden die Fensterumrandungen oft aus Styroporprofilen zugeschnitten und um das Fenster herum geklebt. Fensterumrandungen sind kein fester Bestandteil eines Fensters, sondern gehören zur Fassadengestaltung.

Fenstertypen nach Öffnungsart

Feststehende Fenster

Hauptmerkmal eines feststehenden Fensters ist die fehlende Möglichkeit zum Öffnen. In der Regel besitzt es keinen Flügel, die Verglasung ist also direkt in den Blendrahmen eingelassen. Die Rede ist dann auch von einer Festverglasung. Seltener findet man die Variante mit festem Flügel. Dieser kommt zum Einsatz, wenn sich das Fenster neben beweglichen Flügeln rein optisch nahtlos in das Gesamtbild einfügen soll.

Festverglasungen werden insbesondere bei großen Fensterfronten, etwa in Bürogebäuden, Treppenhäusern oder auch Wintergärten, verwendet. Im Wohnungsbau sind Festverglasungen oft in Form eines Unterlichts als Teil eines bodentiefen Fensters vorzufinden. Und auch wenn ein besonderer Sicherheitsbedarf vorliegt, werden Festverglasungen eingesetzt. Fest im Mauerwerk verankert, können sie im Gegensatz zu Fensterflügeln nicht einfach ausgehebelt werden.

Kippfenster

Bei Kippfenstern kann der Fensterflügel in einem spitzen Winkel um eine waagerechte Achse nach innen gekippt werden, bleibt also auch im geöffneten Zustand fest mit dem unteren Teil des Rahmens verbunden. Mit diesem Fenstertyp ist der Luftaustausch auch in engen Räumen mit wenig Platz problemlos umsetzbar. Zudem stellt die Kippvariante auch in Haushalten mit Kleinkindern eine sichere Option zum Lüften dar.

Drehfenster

Ein Drehfenster ist ein Fenster, bei welchem sich der Flügel entweder von rechts oder von links drehend öffnen lässt.

Drehkipp-Fenster

Bei einem Drehkipp-Fenster kann der Fensterflügel nicht nur nach einer Seite geöffnet werden, sondern zusätzlich auch in Kippstellung gesetzt werden. Für ein Drehkipp-Fenster wird ein besonderer Beschlag benötigt. Diese Art des Fensters ist die in Deutschland am häufigsten verwendete.

Klappfenster

Ein Klappfenster kann lediglich in einer Stellung nach außen geklappt werden. Häufig befindet sich der Fensterflügel dann wie in einer Kippstellung nach außen.

Schiebefenster

Ein Schiebefenster besteht eigentlich immer aus einem fest verglasten und einem verschiebbaren Teil. So kann der eine Teil der Glasscheibe auf die Seite oder nach oben geschoben und das Fenster so geöffnet werden. Der Vorteil eines Schiebefensters liegt darin, dass im Rauminnern kein Platz zum Öffnen des Fensters benötigt wird.

Klappfenster

Schwingfenster

Bei einem Schwingfenster kann der Flügel über eine Mittelachse aufgeschwungen werden. So kann das Fenster ganz geöffnet werden, und der Flügel horizontal im Fensterrahmen liegen, oder nur zum Teil gekippt werden, sodass oben und unten am Fensterflügel eine Öffnung entsteht.

Fenstertypen nach Flügelzahl

Einflügelig

Einflügelige Fenster sind die Standardausführung unter den verschiedenen Fenstertypen und können durch ihren einfachen Aufbau vielfältig und in verschiedenen Maßen eingesetzt werden. Normalerweise wird aber nur für relativ kleine oder schmale Fenstern auf ausschließlich einen Flügel zurückgegriffen, zumindest bei integrierter Drehöffnung. Ist das einflügelige Fenster nämlich zu breit, stellt der Flügel in geöffnetem Zustand ein zu großes Hindernis im Raum dar.

Zweiflügelig

Das zweiflügelige Fenster wird im Wohnungsbau sehr häufig verwendet und lässt sich vielfältig konfigurieren – die Funktionen beider Flügel können ja nach Wunsch individuell abgestimmt werden. Standardmäßig teilt ein senkrechter Pfosten das Fenster, ein zweiflügeliges Fenster ohne Mittelpfosten wird dagegen als Stulpfenster bezeichnet. Dies ermöglicht die uneingeschränkte Aussicht, hat jedoch den Nachteil, dass sich beide Flügel nicht mehr unabhängig voneinander öffnen lassen und auch die Kippfunktion nur für einen der beiden Flügel umsetzbar ist.

Dreiflügelig

Eine Einteilung in drei Flügel ist bei sehr breiten Fenstern sinnvoll. Entsprechende Fenster können in sehr großen Zimmern eingesetzt werden und durchfluten den Raum mit Tageslicht. Auch hier gibt es viele Konfigurationsmöglichkeiten hinsichtlich der Öffnungsart. Die Anordnung der einzelnen Flügel folgt hingegen immer dem gleichen Muster: Einer der beiden Außenflügel wird gesondert platziert, während die anderen beiden Flügel durch einen Mittelpfosten getrennt werden oder ein Stulpfenster bilden. Nicht selten sieht man auch zusammenhängende Fenstersysteme mit einer mittig platzierten Festverglasung, umgeben von zwei außenliegenden Flügeln. Hierbei kann aber genau genommen nicht mehr die Rede von einem dreiflügeligen Fenster sein.

Dreiflügeliges Fenster

Fensterformen

Standardmäßig entscheiden sich Bauherrn bei der Planung Ihres Eigenheims für rechteckige Fenster – praktikabel einsetzbar und in schlichtem Design, kann man damit schließlich auch nicht viel falsch machen. Prinzipiell sind der Kreativität bei der Form des Fensters aber nur wenige Grenzen gesetzt: Ob symmetrisch oder asymmetrisch, sogenannte Sonderformen gibt es viele. Historisch geprägt sind beispielsweise Bogen- und Segmentbogenfenster, im modernen Wohnungsbau stolpert man oftmals über Varianten wie Dreiecks- oder Schrägfenster. Diese eigenen sich hervorragend für Dachgauben, werden nicht selten aber auch ohne funktionale Absicht rein dekorativ eingesetzt.

Einen Überblick zu möglichen Sonderformen finden Sie hier:

Trapezförmige Fenster

Bogenfenster

Rundfenster

Dreiecksfenster

Schrägfenster

Halbrundfenster

Segmentbogenfenster

Viertelkreisfenster

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Das Fensterprofil

Fensterrahmen wie auch -flügel werden aus langen Profil-Stangen gefertigt. Dafür werden die Stangen im Fertigungsprozess auf die passende Größe zugeschnitten und anschließend zusammengefügt. Ein bekannter Fensterprofilhersteller ist beispielsweise VEKA.

Das Profil kann somit als die Verbindung von Rahmen und Flügel verstanden werden und lässt sich hinsichtlich des verwendeten Materials (Kunststoff, Holz oder Aluminium), der Form und Farbe sowie der Anordnung des Flügels zum Rahmen charakterisieren. Bezüglich der Anordnung werden drei Profilgeometrien unterschieden: Flächenversetzt (die gängige Variante im Wohnungsbau), halb-flächenversetzt und flächenbündig.

Sind die Fenster aus Kunststoff, wird das Profil über weitere Merkmale definiert – die Wandstärken, Bautiefe, Anzahl der Luftkammern und Art der Abdichtung variieren je nach Profilsystem und -hersteller und beeinflussen die Fenstereigenschaften bezüglich Wärmedämmung, Schallschutz und Stabilität. Die Wandstärken sind maßgeblich für die Robustheit des Profils verantwortlich und damit zentraler Faktor für die Langlebigkeit eines Fensters. Die Energieeffizienz eines Fensters wird durch durch mehrere Eigenschaften des Profils mitbestimmt: Nach dem Grundsatz „Je dicker das Rahmenprofil, desto höher der Wärmeschutz“ nimmt hier zum einen die Bautiefe Einfluss, noch entscheidender für besonders niedrige Wärmedurchgangswerte ist aber die Anzahl der Luftkammern im Profil.

Die Luftkammern, auch Isolierkammern genannt, reduzieren die Wärmeleitfähigkeit und führen so zu einer verbesserten Wärmedämmung. Moderne Fensterprofile besitzen daher ausschließlich Mehrkammer-Geometrien mit bis zu sieben Kammern. Durch die Bautiefe wird wiederum auch die Effektivität der Schalldämmung beeinflusst, gleichermaßen ist hier die Anzahl der Abdichtungsebenen relevant.

Stahlarmierung

Damit Fensterprofile eine ausreichende Stabilität des gesamten Fensters garantieren können, werden sie oftmals mit einer Stahlarmierung ausgestattet. Die Armierungen befinden sich für gewöhnlich sowohl im Fensterrahmen als auch -flügel. Eine stahlverstärkte Mittelkammer ist essentiell für die Lastabtragung (Umleitung der wirkenden Kräfte auf die stärker belastbaren Verstärkungen) sowie Formstabilität eines Fensters und sichert so langjährige Funktionssicherheit. Eine wichtige Bedeutung kommt den Stahlarmierungen aber insbesondere aus dem Grund zu, dass sie zu einem erhöhten Einbruchschutz des Fensters beitragen.

Fensterfalz

Der Fensterfalz befindet sich dort, wo sich Blendrahmen und Flügel im geschlossenen Fensterzustand berühren und beschreibt eine Abwinkelung an den Enden beider Fensterteile auf jeweils gegenüberliegender Seite. Dadurch überlappen sich die Enden und die Profilelemente greifen ineinander, dazwischen entsteht ein Hohlraum. Würden Flügel und Rahmen schlichtweg mit glatten Enden aufeinander liegen, wäre es unvermeidbar, dass Zugluft durch den entstehenden Spalt eindringt. Durch die stufige Anordnung wiederum wird Zugluft umgeleitet und aufgehalten. In Kombination mit dazwischen liegenden Dichtungslippen (Anschlag- und optional eine zusätzliche Mitteldichtung) sorgt der Fensterfalz für eine perfekte Abdichtung gegen Zugluft sowie Witterungseinflüsse und ist somit unverzichtbar für eine hohe Energieeffizienz des gesamten Fenstersystems.

Glasfalz

Nicht zu verwechseln ist der Fensterfalz mit dem Glasfalz. Bei Letzterem handelt es sich um die Aussparung zur Aufnahme und Fixierung der Verglasung in Blendrahmen (bei feststehendem Fenster) oder Flügel. Bei modernen Fenstern mit Isolierverglasung wird durch sogenannte Verglasungsklötze verhindert, dass sich Rahmen und Glasscheibe im Falz berühren. So können Bewegungen und Formänderungen von Glas und auch Rahmenmaterial aufgenommen werden, was wiederum die Entstehung von Rissen unterbindet. Darüber hinaus erfüllt der durch den Klotz entstehende Hohlraum zwischen Glas und Falzgrund weitere Funktionen: Er dient als Schicht für den Dampfdruckausgleich und unterstützt die Falzraumbelüftung. Dadurch kann Wasserdampf abgeleitet werden und Kondensatbildung zwischen den Scheiben wird verhindert. Zudem ist die Glasfalzhöhe und damit zusammenhängend die Tiefe des Glaseinstands, neben den bereits aufgezeigten Profileigenschaften wie Bautiefe und Mehrkammer- Geometrie, ein weiterer Faktor, der den U_w-Wert eines Fensters beeinflusst.

Bauteile am Fensterrahmen

Der Fensterrahmen, welcher ins Mauerwerk eingesetzt wird, besteht bei einem Kunststofffenster aus mehreren Kammern, welche Dichtungsebenen bilden, um möglichst keine Wärme entweichen zu lassen. Außerdem muss der Rahmen Funktionen wie Wettertauglichkeit und Einbruchschutz sicherstellen können.

Fensterbeschläge

Als Beschläge eines Fensters werden jene Bauteile bezeichnet, welche zum Schließen, Öffnen oder Bewegen des Fensterflügels notwendig sind. Dabei wird zwischen zwei Beschlagsgruppen unterschieden: Beschläge zum Verschließen des Fensters, wie Zapfen und zugehörige Verriegelungen, und Beschläge zum Öffnen des Fensters, wie zum Beispiel die Schere und der Drehkipp-Beschlag. Besondere Beschläge sind zum Beispiel für einen erhöhten Einbruchschutz notwendig. Die Beschläge ändern sich auch je nach Öffnungsart des Fensters.

Drehkipp-Beschlag

Der Drehkipp-Beschlag bezeichnet das „Gelenk“ des Fensters, welches eine Öffnung zum Drehen und zum Kippen sicherstellt.

Fensterbeschläge können mit einem Imbusschlüssel leicht eingestellt werden.

Auch die Scharniere des Fensters gehören zum Beschlag. Sie können mit Hilfe eines Imbusschlüssels einfach eingestellt werden.

Der Drehkipp-Beschlag wird in Deutschland mit am häufigsten verwendet.

Gängigerweise sind die Fenster in Deutschland mit einem Drehkipp-Beschlag ausgestattet.

Schere

Die Schere ist ein Beschlag am Fenster, der das Kippen des Fensters ermöglicht. Unterschieden wird zwischen der sogenannten Funktionsschere und einer Fang- oder Putzschere. Funktionsscheren sind der gängige Beschlag, welcher für die Kipp-Bewegung des Fensters zuständig ist. Eine Fang- oder Putzschere ist eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung, welche meist bei großen Elementen verwendet wird. Die Fang- und Putzschere dient als Absicherung, sollte die Funktionsschere versagen, und hält den Fensterflügel im Rahmen. Die gleiche Funktion erfüllt sie, wird die Funktionsschere zum Putzen der Fensteraußenseite bei bestimmten Fenstertypen manuell ausgehängt.

Scherenlager

Als Scherenlager bezeichnet man die Befestigung der sogenannten Schere, der Beschlag, welcher für die Möglichkeit eines gekippten Fensters sorgt.

Verdeckt liegende Beschläge

Normalerweise sind die Beschläge, die für die Drehbewegung des Fensters verantwortlich sind vom Innenraum aus gut sichtbar. Sie befinden sich rechts oder links am Rand des Fensterflügels und sind häufig mit Abdeckkappen farblich an den Rahmen angepasst. Als besonderes Designelement, gibt es aber auch die Möglichkeit spezielle Beschläge verbauen zu lassen, welche zwischen Fensterrahmen und Flügel liegen und vom Innenraum aus nicht sichtbar sind.

verdeckt liegender Fensterbeschlag

Für eine moderne Innenansicht des fensters können die Fensterbeschläge verdeckt verbaut werden.

herkömmlicher Fensterbeschlag

Die gängigste Art und Weise des Fensterbeschlags ist in der Innensicht am Fensterflügel zu sehen.

Fensterdichtung

Ein modernes Kunststofffenster hat mehrere Fensterdichtungen. Diese befinden sich zum Teil am Fensterrahmen sowie am Fensterflügel selbst und sorgen für den luftdichten Abschluss des Fensters. Die Fensterdichtungen bestehen häufig aus Gummi, sind in schwarz oder weiß erhältlich und nur vereinzelt sichtbar. Die sichtbaren Dichtungen befeinden sich im Fensterflügel rund um die Glasscheibe. Weniger sichtbar sind die Dichtungen im Fensterrahmen, die beim geschlossenen Fenster Rahmen und Fensterflügel luftdicht abschließen.

Bei älteren Fenstermodellen, die schon länger in Benutzung sind, können die Dichtungen verschleißen. In einer ersten Maßnahme werden hier häufig zusätzliche Dichtungsstreifen aus dem Baumarkt um das Fenster gelegt, um einen luftdichten Abschluss wiederherzustellen. Eine nachträgliche Dichtung ist allerdings niemals so gut, wie die ursprüngliche Dichtung des Fensters.

Oberlicht

Wird ein Fenster waagerecht unterteilt, geschieht dies meist nach dem oberen Drittel. Die kleinen Fenster im oberen Bereich, die so entstehen, werden Oberlichter genannt. Häufig findet man Oberlichter auch über einer Haustür.

Unterlicht

Befindet sich die waagerechte Unterteilung des Fensters im unteren Drittel, spricht man von sogenannten Unterlichtern. Unterlichter können bei bodentiefen Elementen auch bestehen, um die gesetzlich erforderliche Brüstungshöhe zu erreichen.

Fenster mit Oberlicht

Häufig werden Oberlichter bei großen Fensterfronten oder über einer Haustür eingesetzt.

Fenster mit Unterlicht

Ein Unterlicht kann beispielsweise bei einem bodentiefen Fenster die gesetzlich vorgeschriebene Brüstungshöhe darstellen

Kämpfer

Viele Fenster werden durch einen Querriegel in zwei Bereiche unterteilt. Dieses waagerechte Bauteil wird als Kämpfer bezeichnet und findet insbesondere zur Trennung des Oberlichts vom Hauptflügel Anwendung. Daher ist beim Oberlicht oftmals auch vom Kämpferfenster die Rede.

Im frühen Fensterbau war der Kämpfer unumgänglich, um große Fensterelemente ausreichend stabilisieren zu können. So kommt es, dass das Bauteil bereits eine lange Tradition hat und das architektonische Bild vieler Städte prägt. Heutzutage erfreut sich der Kämpfer insbesondere als Stilelement großer Beliebtheit, ist aber nach wie vor auch aus funktioneller Sicht Voraussetzung für besonders große Oberlichter, die den Tageslichteinfall spürbar verbessern. In der Regel besteht der Kämpfer aus dem gleichen Material wie der Blendrahmen und ist fest mit diesem verbunden.

Fenster mit Kämpfer und Kämpferprofil

Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist es üblich, ein zusätzliches Profil auf den Kämpfer aufzusetzen. Dieses sogenannte Kämpferprofil adaptiert das Design der Fassade und verleiht dem Fenster einen besonders ästhetischen Charakter.

Fenster mit Stulp

Bei klassischen zweiflügeligen Fenstern teilt ein senkrechter Pfosten das Fenster. Wird dieser durch einen Stulp am Fensterflügel ersetzt, stört beim vollständig geöffneten Fenster kein senkrechter Pfosten mehr die Aussicht. Der Stulp ist am Fensterflügel selbst angebracht und ersetzt den Fensterpfosten.

Wetterschenkel

Ein Wetterschenkel ist ein angeschrägtes Profil, welches auf der unteren Außenseite des Fensterflügels angebracht wird, um Regenwasser abzuleiten und das Profil vor Feuchteschäden zu schützen. Dieses zusätzliche Element wird fast ausschließlich bei Holzfenstern verwendet, kann aber auch bei Kunststofffenstern zum Einsatz kommen. Bei modernen Fenstern wird häufig eine Regenschiene eingesetzt. Diese erfüllt die gleiche Funktion, wie der Wetterschenkel, ist allerdings am Rahmen und nicht am Fensterflügel angebracht.

Bauteile am Fensterflügel

Der Fensterflügel besteht ebenfalls aus einem Rahmen, in welchen das Fensterglas eingesetzt wird. Diese Fensterscheibe besteht bei einem modernen Fenster aus einem Mehrscheibenglas, auch Verbundglas genannt. Ein Verbundglas sind mehrere Glasscheiben, welche miteinander verklebt wurden und durch unterschiedliche Beschichtungen bestimmte Funktionen haben können. Eine dünne Metallbeschichtung beispielsweise sorgt für einen geringeren Wärmeleitwert und erhöht so den Wärmedämmwert der Glasscheibe.

Abstandhalter

Ein modernes Isolierglas-Fenster besitzt eine Zweifach- oder Dreifachverglasung, es werden also gleich mehrere Fensterscheiben im Rahmen des Fensterflügels montiert. Der Scheibenzwischenraum wird zur besseren Wärmeisolation mit einem Edelgasgemisch gefüllt. Um die Scheiben an ihrem Platz und den Abstand zwischen den Scheiben konstant zu halten, ist ein Abstandhalter – in Form eines umlaufenden Randverbundes – notwendig. Dieser hat die zusätzliche Aufgabe, den Scheibenzwischenraum zu versiegeln, sodass keine Feuchtigkeit ein- und kein Gas austreten kann. Abstandhalter sind heutzutage aufgebaut als Hohlprofile, gefüllt mit Trockenmittel, um möglicherweise im Scheibenzwischenraum enthaltene Restfeuchtigkeit aufzunehmen. Hergestellt werden die Profile entweder aus Aluminium, Edelstahl oder Kunststoff (oder einer Kombinationen aus Edelstahl und Kunststoff).

Ist der Abstandshalter zwischen den Fensterglasscheiben besonders wärmedämmend gestaltet, spricht man von der Warmen Kante.

Warme Kante

In der Fertigung der Abstandhalter wurde lange Zeit auf Aluminium oder verzinkten Stahl gesetzt. Beide Materialien besitzen allerdings eine hohe Wärmeleitfähigkeit und begünstigen folglich Wärmebrücken an den Scheibenrändern. Um dem vorzubeugen, wird vermehrt auf Edelstahl oder Kunststoff zurückgegriffen. Beide Materialien haben eine deutlich geringere Wärmeleitfähigkeit – der Wärmedurchgangskoeffizient (U_w-Wert ) des gesamten Fensters verbessert sich dadurch um ca. 0,1 W/(m²K). Primär werden durch entsprechende Abstandhalter also Wärmeverluste im Winter verhindert, gleichzeitig wirken sie aber auch einem übermäßigem Aufheizen der Wohnräume im Sommer entgegen. Aufgrund der warmen Oberfläche des Materials wird darüber hinaus auch die Bildung von Kondenswasser am Fenster verhindert. Werden diese thermisch verbesserten Abstandhalter für die Verglasung eines Fenster eingesetzt, wird der Randverbund als “Warme Kante” beschrieben.

Fenstergriff

Der Fenstergriff, im Fachjargon auch Griff- oder Fensterolive genannt (spielt auf die ursprüngliche Form der Griffe ab), dient zum Öffnen, Kippen und Schließen des Fensters. Er ist je nach Anbieter in verschiedenen Designs und Materialausführungen erhältlich.

Anders als der Türgriff ist der Fenstergriff in geschlossenem Zustand nach unten gerichtet (0°). Von dort aus kann der Hebel bewegt und im Regelfall in zwei weiteren Positionen eingerastet werden: In der 90°-Position für die Dreh-Öffnung und in der 180°-Position für die Kipp-Öffnung. Über ein im Fensterbeschlag integriertes Getriebe löst das Drehen des Fensters die entsprechende Verriegelung aus. Mit speziellen Beschlägen können Griffe zusätzlich in der 45°-Stellung zur Spaltlüftung eingerastet werden.

geschlossener Zustand (0°)
90°-Position für die Dreh-Öffnung
180°-Position für die Kipp-Öffnung

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Für einen erhöhten Einbruchschutz – zum Beispiel für bodentiefe Fenster im Erdgeschoss – werden abschließbare Fenstergriffe eingesetzt. Diese können über einen Schließzylinder oder Druckknopf im geschlossenen Zustand abgeriegelt und dementsprechend auch nicht mehr bewegt werden. Dadurch wird verhindert, dass Einbrecher die Beschläge verschieben und so die Pilzzapfen aus ihrem Schließstück lösen können.

Fensterzapfen

Der Fensterzapfen ist ein spezieller Beschlag am Fenster. Er bezeichnet die „Zapfen“ am Fensterflügel, welche beim Schließen des Fensters in die Beschläge des Fensterrahmens greifen und das Fenster so geschlossen halten. Klassischer Weise gibt es zwei verschiedene Arten von Zapfen: Rollzapfen sind gängige Zapfen ohne besondere zusätzliche Funktionen. Pilzkopfzapfen haben eine besondere Form, die zusammen mit speziellen Beschlägen im Fensterrahmen für eine erhöhte Einbruchsicherheit sorgt, da Beschlag und Pilzkopfzapfen fest ineinander einrasten.

Glasleiste

Die Glasleiste ist zwar sichtbar, wird Ihnen auf den ersten Blick aber höchstwahrscheinlich gar nicht auffallen, wenn Sie einen Fensterflügel betrachten. Sie befindet sich umlaufend auf der Innenseite des Fensters und bildet den Rand des Flügels, der an die Verglasung grenzt. Vom restlichen Flügelprofil hebt sich die Glasleiste einzig durch einen kleinen Übergangsspalt ab. Das schmale Fensterelement wird erst dann am Flügel angebracht, wenn die Scheiben bereits in der Glasfalz eingesetzt wurden und gibt der Verglasung einen sicheren Halt. Sie dient also dazu, die Verglasung nach abgeschlossener Ausrichtung auch in der gewollten Position fest zu fixieren. Der Mechanismus der Glasleiste birgt den großen Vorteil, dass bei Schäden an der Verglasung nicht das gesamte Fenster ausgebaut werden muss. Soll die Verglasung ausgetauscht werden, ist es ausreichend, die Glasleiste zu entfernen.

Schließmechanismus

Der Schließmechanismus ist die Gesamtheit der verschiedenen Beschläge, die dafür sorgen, dass der Fensterflügel fest geschlossen werden kann.

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Ein modernes Fenster ist ein echtes Hightech-Produkt. Bezeichnungen und Begriffe helfen da besonders im Gespräch mit Ihrem Fensterbauer. Dieser trägt Sorge, dass Ihre Fenster fachgerecht produziert und montiert werden. Währenddessen können Sie sich entspannt auf Ihre neuen Fenster freuen. Weitere Artikel und Erklärungen finden Sie in unserem Fensterlexikon und in unserem Ratgeber.

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Bauteile rund um das Fenster:

Fensterbrüstung

Fensterlaibung

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Feststehende Fenster

Kippfenster

Drehfenster

Drehkipp-Fenster

Klappfenster

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Zweiflügelig

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Drehkipp-Beschlag

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