Fensterbänke – Materialien, Preise und was Sie beim Einbau beachten müssen

Fensterbänke, die auch als Fensterbretter oder Fenstersims bezeichnet werden, sind ein unscheinbares, aber sehr wichtiges Element in der Fassade. An der Außenseite schützen sie die Fassade und Fensterkonstruktion vor Witterungseinflüssen, an der Innenseite dienen sie als praktische Stellfläche für Pflanzen und Deko-Objekte.

Der Nutzen der Fensterbänke geht jedoch auch über den funktionalen Aspekt hinaus, denn Fensterbänke sind in vielen Materialien und Farben verfügbar und tragen so stark zum Erscheinungsbild der Fassade bei. Worauf Sie beim Kauf und Einbau einer Fensterbank achten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau einer Fensterbank
Die Außenfensterbank schützt Fenster und Fassade
Fensterbänke im Innenbereich – Platz für Pflanzen und Deko
Übersicht: Preise für Fensterbänke
Einbau von Fensterbänken – Was ist zu beachten?

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Aufbau einer Fensterbank

Auch wenn für beides der Begriff „Fensterbank“ verwendet wird, sind Außen- und Innenfensterbank zwei verschiedene Bauteile mit unterschiedlichen Funktionen.

Die äußere Fensterbank bildet den unteren Bauwerksabschluss des Fensters und bietet effektiven Schutz vor Regen, Wind und Frost. Damit Regenwasser oder schmelzender Schnee ungehindert abfließen kann, hat jede Außenfensterbank einen Neigungswinkel von mindestens 5° nach unten. Durch einen Überstand von 30 bis 50 mm und eine Abtropfkante, auch Wassernase genannt, schützt die Fensterbank das Mauerwerk so vor Wasserschäden.

Im Gegensatz zu außen liegenden Fensterbänken, die baulich notwendig sind, kann auf eine Fensterbank auf der Innenseite prinzipiell verzichtet werden. Trotzdem entscheiden sich die meisten Bauherren für eine Innenfensterbank, denn sie dient als praktische Abstellfläche für Pflanzen und schafft Wohnlichkeit. Da die innen liegende Fensterbank nicht vom Regenfall betroffen ist, kann auf den Neigungswinkel verzichtet und die Fensterbank komplett waagerecht angebracht werden.

Die Fensterbank muss, sowohl innen als auch außen, bei der Montage gründlich mit einer Dämmschicht abgedichtet werden, denn sie wird bei unzureichender Isolierung schnell zur Wärmebrücke. Insbesondere, da die Heizkörper häufig direkt unter den Fenstern angebracht sind, ist eine fachgerechte Wärmedämmung auch bei Fensterbrettern unumgänglich, um Verluste beim Heizen zu vermeiden.

Die Außenfensterbank schützt Fenster und Fassade

Fenster mit Fensterbank vor grauer Hauswand

Eine gewöhnliche Fensterbank wird direkt an dem Fensterprofil angebracht.

Die Sohlbank ist hingegen ein fester Teil des Mauerwerks.

Die Außenliegende Fensterbank ist ein essenzieller Bestandteil der Fensterkonstruktion und wird als solche meistens direkt vom Fensterbauer mit eingebaut. Bei manchen Häusern ist die Außenfensterbank Teil des Mauerwerks, dann wird sie als „Sohlbank“ bezeichnet. Ist eine Sohlbank vorhanden, wird im Normalfall keine zusätzliche Außenfensterbank mehr benötigt.

Außenfensterbänke sind das ganze Jahr hindurch der Sonne und den Witterungsbedingungen ausgesetzt, weshalb sie aus widerstandsfähigen und langlebigen Materialien gefertigt sein müssen. Darüber hinaus tragen Sie auch zum Erscheinungsbild des Hauses bei und sollten daher stilistisch zur Fassade und der Farbe der Fensterprofile passen. Häufig werden Außenfensterbänke passend zum Fensterprofil gekauft, es sind aber auch ausgefallene Kombinationen und Stilbrüche möglich.

Unterschiedliche Materialien der Fensterbank unterscheiden sich allerdings nicht nur in der Optik, sondern auch in Preis, Haltbarkeit und Pflegeaufwand. Daher sollten Sie Vor- und Nachteile der verschiedenen Baustoffe gut abwägen.

Metallfensterbänke im Außenbereich

Außenfensterbänke aus Metall verleihen dem Bauwerk eine moderne Note und erfreuen sich daher großer Beliebtheit bei Neubauten. Metallfensterbänke sind sehr stabil und langlebig, kosten aber in der Anschaffung etwas mehr als andere Materialien.

Besonders beliebt ist das leichte, aber gleichzeitig widerstandsfähige Aluminium für Außenfensterbänke. Es ist witterungsbeständig und daher hervorragend für den Außenbereich einsetzbar. Durch eine Pulverbeschichtung können Aluminiumfensterbänke in fast allen RAL-Farben angeboten und somit an die Farbe der Fensterprofile angepasst werden.

Ebenfalls möglich sind Fensterbänke aus Zink und Kupfer, die dem Eigenheim einen besonderen Charme verleihen. Diese Materialien werden oft bei Außenfensterbänken verwendet, da sie mit der Zeit eine Edelrostschicht bilden. Diese Schicht überdeckt kleinere Kratzer, wodurch die Fensterbänke länger neu aussehen. Bauherren sollten aber bedenken, dass Zink und Kupfer durch die Oxidation ihre Farbe ändern und im Laufe der Zeit etwas dunkler werden. Wer Überraschungen bei der Farbentwicklung vermeiden möchte, kann auch vorbewitterte Fensterbänke kaufen, die bereits oxidiert sind.

Vorsicht bei hohen Temperaturen!

Metall unterliegt im Laufe des Jahres sehr hohen Temperaturschwankungen – im Sommer kann sich die Fensterbank extrem erhitzen und infolgedessen ausdehnen. Im schlimmsten Fall kann das zu Rissen in Putz und Mauerwerk führen. Ein erfahrener Fensterbauer wird deshalb sogenannte Gleitabschlüsse an den seitlichen Schnittstellen der Außenfensterbank anbringen, die eine thermisch bedingte Ausdehnungen des Materials ausgleichen.

Steinfensterbänke im Außenbereich

Auch Steinfensterbänke sind aus der modernen Architektur nicht mehr wegzudenken. Im Außenbereich werden Fensterbänke aus Naturstein mit einer Schutzschicht versiegelt, die den Stein vor Verschmutzungen schützt. Mit Fensterbänken aus Granit, Schiefer oder Kalkstein erhalten Sie ein langlebiges Produkt, welches oft Jahrzehnte überdauert. Fensterbänke aus Naturstein sind zwar die teuerste Alternative unter den Fensterbänken, dafür erhalten Sie ein natürliches Produkt, das mit seinen vielfältigen Farben und Texturen aus der Masse heraussticht.

Ein weiterer Vorteil der Steinfensterbänke zeigt sich in der Pflege und Wartung. Sollte es dazu kommen, dass Kratzer auf der Oberfläche entstehen, können diese einfach wegpoliert werden.

Im Anschluss muss die Steinfensterbank allerdings noch einmal neu versiegelt werden. Anders als bei anderen Steinarten ist bei dem Einsatz von Marmor im Außenbereich Vorsicht geboten. Marmor ist ein Weichstein und bei Regen können kleine Wasserränder auf der Marmorschicht entstehen. Wenn Sie diese Wasserflecken mit Reinigungsmitteln entfernen, greift die Säure den Marmor an und kann ihn verätzen. Benutzen Sie Marmor daher eher als Fensterbank für den Innenbereich oder lassen sie sich von einem Experten über die richtige Pflege von Marmorfensterbänken informieren.

Kunststofffensterbänke im Außenbereich

Fensterbänke aus Kunststoff können in fast allen Farbkombinationen angeboten und dadurch perfekt an die Farbe des Fensterprofils angepasst werden. Von klassischem Weiß oder Anthrazit bis zu ausgefallenen Holz- und Marmordekoren ist bei PVC-Fensterbänken alles möglich. Moderne Fenstersimse aus Kunststoff besitzen eine robuste und kratzfeste Oberfläche, die allen Umwelteinflüssen standhalten kann, wodurch sie optimal draußen eingesetzt werden können.

Besonders attraktiv wird die Kunststofffensterbank durch ihren geringen Preis, der weit unter dem von Stein- oder Alumodellen liegt. Mit dieser wandelbaren und langlebigen Alternative können Sie also bares Geld sparen.

Fensterbänke im Innenbereich – Platz für Pflanzen und Deko

Die innere Fensterbank ist dank der stetigen Sonneneinstrahlung der optimale Ort, um Blumen und Pflanzen gedeihen zu lassen. Auch als praktische Abstellfläche für Gegenstände und Deko wird die Fensterbank geschätzt. Wenn die Fensterbank tief genug ist, kann Sie sogar als „Sitzfensterbank“ genutzt werden, auf der sich entspannt die Sonnenstrahlen genießen lassen.

Auch zur Ästhetik des Raumes kann die Innenfensterbank beitragen – sie wird häufig mit ein paar Zentimetern Überstand nach rechts und links angebracht, wodurch das Fenster optisch größer wirkt und ein fließender Übergang zwischen „drinnen“ und „draußen“ entsteht.

Da die Fensterbank im Innenbereich nicht der Witterung ausgesetzt ist, sind die Anforderungen an das Material wesentlich geringer als im Außenbereich. So überrascht es nicht, dass innen häufig Fensterbänke aus Holz gewählt werden, die Wärme und Natürlichkeit ausstrahlen. Im Außenbereich würden Holzfensterbänke einen enormen Pflegeaufwand mit sich bringen, da das Material unter Temperaturschwankungen und Regeneinfall leiden würde.

Fensterbänke aus Holz für den Innenbereich

Fensterbänke aus Holz sind nachhaltig und haben eine warme Ausstrahlung, was sie beliebt für den Gebrauch im Inneren macht. Ein weiterer Vorteil der Holzfensterbänke ist, dass sie sich im Winter nicht so stark abkühlen, wie Fensterbänke aus Metall und Stein, was gerade Besitzern einer Sitzfensterbank zugutekommt.

Leider haben die positiven Eigenschaften der Fensterbank Ihren Preis, was die Holzfensterbank aus Massivholz zum teuersten Modell für den Innenbereich macht. Dafür erhält der Käufer allerdings ein schickes und umweltfreundliches Produkt, das Gemütlichkeit ausstrahlt. Wer seine Fensterbänke in Holzoptik haben will, ohne den Preis für Massivholz zu zahlen, kann auf Fensterbänke aus Holzpressplatten oder PVC-Fensterbänke mit Holzdekor zurückgreifen.

Innenfensterbänke aus Kunststoff

Auch beim Einsatz im Innenbereich glänzt die Fensterbank aus Kunststoff durch ihre Vielseitigkeit und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Das günstige und pflegeleichte PVC kann in vielen RAL-Farben und Dekoren erworben werden und ist schon für unter 10 € pro Meter erhältlich und damit für viele Hausbesitzer die beste Wahl.

Früher hatten Fensterbänke aus Kunststoff das Problem, dass sie durch die Sonneneinstrahlung ausblichen. Die Herstellungsverfahren wurden aber seitdem stark optimiert und die Fensterbänke aus Kunststoff erhalten Ihre Farbe über Jahrzehnte.

Innenfensterbänke aus Stein

Innenfensterbänke aus Stein können eine besondere Atmosphäre schaffen und edel aussehen. Natursteine wie Granit oder Schiefer sind widerstandsfähig und langlebig. Gerade für einen extravaganten Stil eignet sich der Fenstersims aus Marmor, welcher durch seine Lebensdauer und große Farbvielfalt überzeugt.

Naturstein liegt preislich zwischen Kunststoff und Massivholz. Wer den eigenen vier Wänden das “gewisse Etwas” verleihen will, wird mit Natursteinbänken aus Granit, Basalt oder Marmor definitiv lange Freude haben.

Übersicht: Preise für Fensterbänke

Fensterbank Material	Kosten pro Meter*
Kunststoff	ca. 8 €
Metall	ca. 20 €
Holzpressplatten	ca. 30 €
Naturstein (z. B. Granit, Marmor)	ca. 50 €
Massivholz	ca. 80 €

*Alle Preise bilden die aktuelle Marktlage zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels ab und dienen nur zur Orientierung.

Einbau von Fensterbänken – Was ist zu beachten?

Wie bei allen Bauteilen der Fensterkonstruktion ist nicht nur die Qualität der einzelnen Bauteile für eine vollständige Funktionsweise entscheidend, sondern auch die fachgerechte und professionelle Montage.

Viele Modernisierer stellen sich die Frage, ob sie die Fensterbank selbst montieren können. Da die Fensterbank ein wichtiger Teil des Dämmungskonzeptes eines Hauses ist, sollte diese Arbeit vom Profi übernommen werden. Fehlerhaftes oder unzureichendes Dämmen kann die Wärmeisolierung des Hauses beeinträchtigen. Insbesondere die Außenfensterbank muss luft- und regendicht montiert werden, ansonsten kann Regen und Schmutz ins Mauerwerk gelangen.

Welcher Handwerker die Fensterbänke einbaut, hängt stark vom verwendeten Material ab. Wenn Sie neue Fenster kaufen, dann werden die Fensterbänke meistens vom Fensterbauer oder Fenstermonteur mit montiert.

Fensterbänke aus Stein – wie Granit oder Marmor – werden teilweise vom Steinmetz eingebaut, während Fensterbänke aus Holz auch vom Tischler angebracht werden können. Bei gefliesten Fensterbänken in Küche oder Bad ist der Fliesenleger der richtige Ansprechpartner.

So wird eine Außenfensterbank fachgerecht montiert

1. Anbringung des Anschlussprofils

Das Anschlussprofil wird mittig zum Fenster montiert und die beiden seitlichen Putzanschlüsse werden an den schmalen Seiten der Fensterbank aufgesteckt. Dabei muss die Dichtlippe eng am Fensterprofil anliegen, um eine vollständige Abdichtung zu gewährleisten.

2. Dehnungsfuge oder Dehnungsband anbringen

Besonders Metallfensterbänke können sich im Sommer extrem erhitzen und ausdehnen. Zum Dehnungsausgleich wird der Fenstermonteur daher eine etwa ein Zentimeter breite Dehnungsfuge zwischen Laibung Fensterbank freilassen oder bündig zu den Putzanschlüssen ein Dehnungsband anbringen.

3. Isolierungsschicht zur Wärmedämmung

Zur thermischen Abdichtung wird unter der Fensterbank eine Schicht aus Mineralwolle oder einem anderen Dämmmaterial befestigt. Die Außenfensterbank darf auf keinen Fall Kontakt zur Innenfensterbank haben, da sonst eine Wärmebrücke zwischen den beiden Bauteilen entstehen kann, welche Wärme aus dem Inneren nach draußen leitet.

4. Antidröhnband bei Fensterbänken aus Kunststoff oder Metall

Da Fensterbänke aus Kunststoff oder Metall das Prasseln von Regen und Hagel verstärken können, wird bei diesen Varianten ein Antidröhnband über die gesamte Länge der Fensterbank aufgeklebt. Diese zusätzliche Schicht hilft den Schall abzufedern und reduziert die wetterbedingte Lärmbelastung.

5. Ausrichtung und Einbau der Fensterbank

Im nächsten Schritt wird die Fensterbank mit Hilfe von Keilen ausgerichtet. Dabei sollte die Fensterbank ein Gefälle von vier bis fünf Grad haben, damit Regenwasser nach unten abfließen kann. Die Fensterbank sollte zudem etwa vier Zentimeter über die Fensterbrüstung hinausragen, damit hinabtropfendes Wasser von der Fassade ferngehalten wird. Wenn die Fensterbank richtig ausgerichtet ist, kann sie mit Montageschaum oder -Kleber befestigt werden.

6. Aushärten des Montagemittels

Nun härtet das Mörtelbett bzw. der Montageschaum aus. Wie lange dies dauert, variiert je nach Produkt, die Aushärtezeit beträgt in der Regel etwa zwei Stunden. Wenn die Fensterbank vollständig fest ist, kann der Monteur noch überstehende Kanten mit einem Cutter entfernen.

Die richtige Montage einer Innenfensterbank

1. Vorbereitung des Untergrunds

Damit die Montage der Innenfensterbank reibungslos vonstattengehen kann, wird zuerst der Untergrund gereinigt. Hierfür befreit der Monteur zuerst einmal die Fensternische von bröckelndem Putz und Staub. Unebenheiten auf der Oberfläche gleicht er mit einer dünnen Mörtelschicht aus.

2. Ausmessen und Zurechtschneiden der Fensterbank

Sofern die Fensterbank noch nicht vorgeschnitten ist, muss der Fensterbauer die Fensterbank noch zurechtschneiden. Dafür misst er Breite und Einbautiefe der Fensterbank und passt die Fensterbank entsprechend an. Bei Innenfensterbänken werden häufig 30 bis 50 mm Überstand auf jeder Seite gelassen, Sie können aber auch auf den Überstand verzichten.

3. Ausrichten der Fensterbank

Der Monteur trägt Montagekleber auf die Fensterbank auf und richtet die Fensterbank waagerecht aus. Anders als bei der Außenfensterbank wird bei der Innenfensterbank auf ein Gefälle verzichtet.

4. Aushärten des Montageklebers

Ist die Fensterbank ausgerichtet und befestigt, muss der Fensterbauer warten bis das Montagematerial ausgehärtet ist.

5. Abdichten der Anschlussfuge

Zuletzt werden die Anschlussfugen noch mit einem Streifen Silikon oder Acryl abgedichtet. Bei Bedarf können die Anschlussfugen auch noch überstrichen werden.